Biertan - Mittelalterliches Kulturerbe
- en roUTE
- 2. Sept. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Nov. 2024
Pracht und Prunk im Seitental der Tarnava Mare
Auf dem Weg von Medias (Mediasch) nach Sighisoara (Schässburg) fuhren wir nicht auf direktem Wege, sondern machten den südlichen Schwenk über Mosna (Meschen) und Biertan (Birthälm) – zwei entzückende Örtchen im Seitental des Flusses Tarnava Mare. Hügeliche Landschaft, Weinreben und Landwirtschaft prägen das Bild.

Eine viertel Autostunde von Mosna entfernt liegt Biertan. Wunderschöne, bergige Natur ist ständige Fahrtbegleiterin. Die Linksabbiegung in der scharfen Rechtskurve zu Beginn des Waldes in eine unscheinbare Waldstraße hinein kann man schnell übersehen.

Das Dorf Richis (Reichesdorf) passiert, erhebt sich Biertan. Mächtig thront die Kirchenburg mit ihren Ringmauern auf einem Hügel inmitten des Ortes – die älteste und wertvollste Siebenbürgens.

Es gibt Ungewöhnliches zu entdecken, darunter die Ostbastei bzw. das Ehegefängnis, vor allem aber historische Schätze – die Zunftfahnen der vielen Zünfte von Birthälm, die Kanzel aus einem einzigen Sandsteinblock mit ihren filigranen Steinschnitzereien aus dem 16. Jahrhundert, der Flügelaltar mit seinen einzigartigen Bildtafeln, das damalige bischöfliche Chorgestühl, der Kachelofen und die Sakristeitür als wertvollsten Schatz aus dem Jahr 1515, dessen raffiniertes Original-Schloss mit einer Schlüsselumdrehung 22 Riegel gleichzeitig bewegt – ein Meisterwerk des Mittelalters.

Originalschloss der Sakristeitür
Ein typischer Ort Siebenbürgens. Bunte Häuschen säumen den zentralen Marktplatz, der zum Verweilen auf Parkbänken, in Restaurants oder zum Schlendern zwischen den Marktständen einlädt.
Blick auf Biertan und Marktplatz

Und die deutsche Sprache (neben Rumänisch und Englisch) ist auch hier allgegenwärtig.
Der Ausflug lohnt sich.
Trotz des Weltkulturerbes und der Bekanntheit trafen wir nur wenige Touristen im Ort an.
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